Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies

Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies

von: Hanno Beck, Aloys Prinz

Wiley-VCH, 2021

ISBN: 9783527826537

Sprache: Deutsch

368 Seiten, Download: 3229 KB

 
Format:  EPUB

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Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies



Kapitel 1

Sparen


IN DIESEM KAPITEL

  • Sparen: so funktioniert das
  • Ein Haushaltsbuch führen
  • Geldanlage: die Produkte
  • Das Einmaleins der Geldanlage

In diesem Kapitel geht es ums Sparen: Wann spart man, wie viel soll man sparen, wo und wie kann man sein Geld anlegen? Sie lernen hier das kleine Einmaleins des Sparens und der Geldanlage.

Sparen: So funktioniert das


Was ist Sparen? Eigentlich ganz einfach: Sparen bedeutet, dass man mehr einnimmt, als man ausgibt – wenn man also am Ende des Monats noch Geld übrig hat, dann spart man. Warum aber sollte man sparen? Da gibt es mehrere Gründe:

  • Langfristig wollen Sie fürs Alter vorsorgen, also für die Zeit, wenn das Einkommen geringer sein wird als heute.
  • Kurzfristig wollen Sie auf ein Ziel sparen – ein neues Auto, ein Eigenheim oder was auch immer.
  • Sie möchten für alle Fälle eine Reserve haben, beispielsweise wenn die Waschmaschine oder das Auto streiken.
  • Oder Sie sind einfach in der glücklichen Lage, dass das Einkommen größer ist als die aktuellen Bedürfnisse, sodass Sie am Ende des Monats noch etwas überhaben.

Egal warum oder wofür Sie sparen, wichtig dabei ist es, die Ersparnisse klug zu verwalten und anzulegen, also nicht einfach unters Kopfkissen zu stopfen, sondern sicher anzulegen und möglichst so, dass sie sich ohne weiteres Zutun vermehren. Diesen Mehrertrag, den Ihre Ersparnisse erzielen, während Sie sie jemand anders (einer Bank, einer Versicherung oder anderen Finanzzauberern) anvertrauen, nennt man Rendite.

Die Rendite ist der Ertrag, den ein gesparter Betrag abwirft. Wenn Sie 100 Euro zur Bank bringen und diese Ihnen nach sagen wir einem Jahr 110 Euro zurückzahlt, dann haben Sie eine Rendite von 10 Prozent erzielt. Sie teilen einfach den zusätzlichen Betrag (10 Euro) durch den angelegten Betrag (100 Euro) und multiplizieren das Ergebnis mit 100 – dann haben Sie die Rendite in Prozent.

Das Schuldeneinmaleins


Das Gegenteil von Sparen ist Schuldenmachen – man leiht sich von einer Bank oder einem Bekannten Geld, das man später zurückzahlen muss, zumeist gegen eine Art Leihgebühr. Geld leihen kostet eben. Schulden machen ist nichts Verwerfliches, wenn Sie einige Regeln beachten:

  • Objekt: Auf Kredit kauft man nur Dinge, die es Ihnen langfristig ermöglichen, den Kredit auch wieder zurückzuzahlen. Man kauft Arbeitsgeräte oder andere Dinge, die man zum Geldverdienen benötigt, auf Kredit, aber man fährt nicht auf Pump in Urlaub, denn mit dem Urlaub verdienen Sie kein Geld, mit dem Sie den Kredit zurückzahlen können.
  • Raten: Wenn Sie den Kredit in Raten zurückzahlen, dann kalkulieren Sie diese Raten so, dass Sie die auch noch zurückzahlen können, wenn mit dem Monatseinkommen mal etwas schiefläuft. Also keine Ratenverpflichtungen, die keine finanzielle Luft mehr zum Atmen lassen.
  • Ausnahme: Die Regel zu den Raten gilt umso mehr, wenn Sie doch Konsumgüter auf Pump finanzieren. Schnüren Sie sich nicht selbst die Luft ab, indem Sie sich zu viele Raten aufhalsen.
  • Laufzeit: Je länger die Laufzeit des Kredits, umso sicherer die Kalkulationsgrundlage, weil Sie dann den Zins kennen, den Sie für den Kredit bezahlen müssen. Der Nachteil: Fallen die Zinsen während dieser Laufzeit, so verpassen Sie eine günstigere Finanzierung.

Überschuldet – was jetzt zu tun ist


Wenn Sie Ihre Raten unregelmäßig bezahlen und wenn immer mehr Mahnungen ins Haus flattern, wird es höchste Zeit, eine Schuldnerberatung aufzusuchen. Es gibt staatlich anerkannte Schuldnerberatungen, die meist kostenfrei arbeiten, aber auch unseriöse Anbieter, die Gebühren verlangen und dieses Geld oft nicht wert sind (das örtliche Rathaus, Sozialämter oder Wohlfahrtsverbände sagen Ihnen, wo Sie Beratungsstellen finden).

Und so geht der Weg aus der Überschuldung: In der Regel vor allem darüber, dass Sie oder Ihr Schuldnerberater mit denen sprechen, denen Sie Geld schulden. Vielleicht lassen die sich ja auf einen Zahlungsaufschub ein, der Ihnen Luft verschafft. Zunächst einigen sich in einer Schuldenregulierung alle Gläubiger auf einen Schuldenbereinigungsplan, der eine Tilgung der Schulden festlegt. Dabei müssen aber alle Gläubiger zustimmen. Funktioniert das nicht und scheitert auch ein gerichtlicher Versuch der Einigung mit den Gläubigern, bleibt noch die Verbraucherinsolvenz, mit der man alle seine Schulden loswerden kann. Dazu muss man in einer maximal sechs Jahre langen Wohlverhaltensphase den pfändbaren Anteil seines Einkommens an einen Treuhänder zahlen und darf keine neuen Schulden mehr machen. Für Selbstständige gilt abweichend davon ein Regelinsolvenzverfahren. Den nicht pfändbaren Teil Ihres Guthabens schützen Sie, indem Sie bei Ihrer Bank beantragen, dass Ihr Girokonto in ein Pfändungsschutzkonto umgewandelt wird, damit haben Sie Basispfändungsschutz; etwas mehr als 1.100 Euro auf diesem Konto dürfen dann nicht gepfändet werden.

Die häufigsten Ursachen von Überschuldung sind Arbeitslosigkeit, ein zu geringes Einkommen, eine Trennung oder Scheidung, Krankheit, gescheiterte Selbstständigkeit und zu exzessives Konsumverhalten – also die drei oder vier Handyverträge beispielsweise. Und wenn das mit dem Schuldenmachen schiefgeht, droht eine Notsituation, die rasch eskalieren kann. Dann wird es Zeit zu handeln, suchen Sie unbedingt eine Schuldnerberatung auf.

Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene, in der sogenannten Makroökonomik, spielen Sparen und Schuldenmachen eine etwas andere Rolle. Eine wirtschaftspolitische Ausrichtung, die Keynesianer, betonen, dass Sparen der Wirtschaft Nachfrage entzieht und staatliche Schulden die Wirtschaft ankurbeln. Gegner dieser Theorie betonen, dass Sparen nötig ist, um Investitionen zu finanzieren (und damit Wachstum), und dass staatliche Schuldenmacherei zu Verschwendung und in den Staatsbankrott zu führen droht. Wer hat recht? Vermutlich beide, je nach Situation.

Ein Haushaltsbuch führen


Ist bei Ihnen am Ende des Geldes meistens noch zu viel Monat übrig? Schaffen Sie es nicht, einen Spargroschen auf die Seite zu legen? Woran liegt das? Vielleicht daran, dass Sie zu wenig Geld haben? Vielleicht aber auch daran, dass Sie zu wenig darüber wissen, wofür und warum Sie wie viel Geld ausgeben. Wenn Sie wissen wollen, warum das Geld nie reicht, ist es eine gute Idee, ein Haushaltsbuch zu führen. Warum? Ein Haushaltsbuch zeigt Ihnen

  • wofür Sie Ihr Geld ausgeben,
  • was Ihre größten Ausgabenposten sind,
  • welche Konsumangewohnheiten Sie haben und
  • wo sich das Loch in Ihrer Brieftasche befindet.

Mithilfe eines Haushaltsbuches erkennen Sie, wohin das Geld abfließt, und das ist ein erster Schritt, Sparen zu lernen. Gut, aber wie führt man ein Haushaltsbuch? Einfach nur alle Ausgaben und Einnahmen auf einen Zettel schreiben ist ein Anfang, aber sicher zu wenig. Hier gilt es, ein paar Dinge zu beachten:

  • Nutzen Sie technische Unterstützung.
  • Bilden Sie Kategorien.
  • Trennen Sie zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben.
  • Seien Sie diszipliniert.

Das Haushaltsbuch: Technische Unterstützung


Natürlich kann man ein Haushaltsbuch auch auf Papier, in einem Buch führen, aber das ist aufwendig. Mittlerweile gibt es eine Fülle von Apps für das Smartphone oder den Rechner, die man nutzen kann; wer Apps nicht mag, wer ungern auf dem Telefon tippt, kann sich auch mit einer Tabellenkalkulation behelfen. Und wer Bildschirme gar nicht mag – Haushaltsbücher und Finanzplaner kann man auch in der Papierversion preisgünstig erwerben. Warum soll man sich das Leben unnötig schwer machen?

Wer sortiert, gewinnt: Kategorien bilden


Einfach unsortiert alle Ausgaben auflisten bringt rein gar nichts – Sie wollen ja wissen, wofür Sie Ihr Geld zum Fenster rauswerfen. Also bildet man Kategorien, Blöcke von Ausgaben: Essen, Ausgehen, Mobilität und so weiter. Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Kategorie »Sonstiges« – da sammelt sich rasch so vieles an, dass man dann wieder den Überblick verliert. Sie können innerhalb der einzelnen Kategorien dann nochmals Unterkategorien bilden, also beispielsweise finden sich dann unter den Punkt »Essen« Punkte wie »Süßigkeiten«, »Obst«, »Fleisch«, »Alkohol« oder »Backwaren«. Das hilft ungemein dabei, die Posten zu finden, bei denen das meiste Geld versickert. Und wenn Sie beispielsweise herausfinden, dass der Posten »Süßigkeiten« sehr groß ist, können Sie sich fragen, ob es Ihnen das wirklich wert ist oder ob es an der Zeit ist, etwas zu verändern.

Regelmäßige und unregelmäßige Ausgaben


Unterscheiden Sie zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben: Miete, Versicherungen, Beiträge und andere regelmäßige Ausgaben haben eine andere Bedeutung als unregelmäßige Ausgaben – zumeist machen sie den Großteil des Haushaltsbudgets aus....

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