Reise Know-How CityTrip Lissabon

Reise Know-How CityTrip Lissabon

von: Petra Sparrer

Reise Know-How Verlag Peter Rump, 2024

ISBN: 9783831746927

Sprache: Deutsch

156 Seiten, Download: 20577 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Reise Know-How CityTrip Lissabon



Lissabon entdecken


Lissabon für Citybummler


Es macht Spaß, sich in den Gassen der Tejo-Metropole mit ihren verwinkelten Treppen zu verlieren. Heillos verlaufen kann man sich nicht, denn irgendwo unten fließt als Orientierungshilfe immer der Fluss. Von der Mündung in den Atlantik im Westen über Belém bis zum Parque das Nações im Osten erstreckt sich die Stadt über ca. 25 km. Fünf Straßenbahnlinien, Busse, Standaufzüge und die Metro machen das Cityhopping – zumindest tagsüber – leicht. Das Metroticket gilt auch für die Fähren ans andere Tejo-Ufer und den Zug zu den Stränden von Estoril und Cascais (–>). Radfahren kann man am Tejo und im großen Stadtpark Monsanto am Stadtrand. Flaneure kommen ebenso auf ihre Kosten, allerdings nur mit bequemen Schuhen.

Das dekorative Mosaikpflaster Lissabons ist tückisch. Häufig fehlt das eine oder andere Steinchen – und das ist nicht nur auf High Heels eine Stolperfalle. Selbst mit guten Sohlen sind die weißen, von vielen Schritten glatt polierten Kalksteine rutschig. Bergauf und bergab kann es ratsam sein, auf dem trittfesteren Granit der Fahrbahn zu gehen, statt auf den Bürgersteigen. Wer mit Pumps in die Bars des Bairro Alto oder die Fado-Häuser der Alfama will, braucht Übung und ein wenig Leidensfähigkeit. Lissabon will erobert werden und verlangt modebewussten Frauen dabei besonders viel ab – so jedenfalls sieht es die Künstlerin Joana Vasconcelos. Mit Erfolg: Ihre Konstruktion eines überdimensionierten Schuhs mit spitzen, hohen Absätzen aus Stahlkochtöpfen wurde auf einer Londoner Auktion für 500.000 Pfund versteigert. Wer ihre 7 m hohe Skulptur „Néctar“ aus Eisen und Glasflaschen vor dem Eingang des Museu Berardo (–>) in Belém sehen möchte, kann vom Cais do Sodré aus am Tejo entlang bequem mit dem Fahrrad dort hinfahren oder die Tram nehmen.

Außer im weitläufigen Belém und im Parque das Nações {40} im Osten ist Lissabon aber zum Radfahren eher ungeeignet. Und das nicht nur wegen der weit mehr als sieben Hügel. Radwege gibt es nicht. Wenn eine Tram vorbeifährt, haben selbst Fußgänger kaum noch Platz. Oft wurden die Bürgersteige verkleinert, um die Fahrbahn zu verbreitern. Wer nicht laufen möchte, hat neben der legendären Tram 28 und den öffentlichen Verkehrsmitteln noch mehr Alternativen: eine Fahrt mit der Pferdekutsche durch Belém, eine Hop-on-Hop-off-Tour mit einem offenen Doppeldeckerbus oder eine Gokart-Fahrt mit GPS und Audioguide. Im Bairro Alto und in der Alfama warten Tuk-Tuks mit Elektroantrieb oder man düst bei einer Segway-Führung die steilen Gassen hoch (s. Stadttouren –>). Die rasanten Segways nutzt auch die Lissabonner Polizei.

Zum Flanieren auf weitgehend steigungsfreien Straßen ist die Unterstadt (Baixa) ideal. Hier erstrecken sich die repräsentativen Plätze Praça do Comércio {1}, da Figueira {8}, Rossio {6}, dos Restauradores {7} und die elegante Avenida da Liberdade {26}. Von der Fußgängerzone Rua Augusta {3} aus kann man die schachbrettartigen Straßen durchstreifen, in der Rua dos Douradores auf den Spuren Fernando Pessoas wandeln und mit dem Aufzug Santa Justa {5} bequem in den Chiado hochfahren. Verwinkelte, steigungsreiche Stadtviertel wie die Mouraria oder die Alfama verlangen dem Fußgänger einiges an Energie ab.

Zu Fuß lässt sich sogar das Lissabonner Wasserversorgungssystem (–>) verstehen. Man kann oben auf dem Aquädukt wandern und die Aussicht genießen, die Aussichtsplattform des Wasserreservoirs Mãe d’Água am Endpunkt des Aquädukts im Stadtteil Amoreiras besuchen oder sich vom Jardim do Príncipe Real aus durch einen unterirdischen Kanal in das Reservatório da Patriarcal {24} führen lassen.

Lissabon an einem Wochenende


Das einzigartige Ambiente der Tejo-Metropole erschließt sich schnell, auch bei einem Kurzbesuch: etwa bei einer Fahrt mit der alten Straßenbahnlinie 12 um den Burgberg oder mit der legendären Tram 28.

Wer freitags ankommt, bummelt am besten zuerst durch die Fußgängerzone Rua Augusta {3} zum Platz Praça do Comércio {1}. Die Stadt an der westlichsten Spitze Europas öffnet sich hier zum Wasser, zeigt dem Hinterland den Rücken und träumt von fernen Kontinenten. Auch König Dom José I. blickt von seinem Pferd in der Platzmitte Richtung Fluss. Auf den Treppen zu seinen Füßen oder am Cais das Colunas (Säulenkai) sitzen bei warmem Wetter immer Leute und genießen die Aussicht.

Lange Treppen am Fluss und grüne Wiesen entlang der Uferpromenade an der Av. Ribeira das Naus bis zum Cais do Sodré laden zum Sonnen am Fluss ein.

Abends füllen sich die Gassen des dörflichen Bairro Alto mit Nachtschwärmern. Zwischen Rua da Rosa und Rua do Norte kann man sich durch die Menschenmenge von Bar zu Bar treiben lassen.

Erster Tag


Morgens

Mit der Tram oder zu Fuß geht es in Lissabons ältestes Stadtviertel unterhalb der Burg, die Alfama. Von den zinnenbewehrten Mauern der Festung Castelo de São Jorge {13} ist der Ausblick über die Stadt herrlich. Für das weitläufige Gelände braucht man ca. 2 bis 3 Stunden Zeit. Lissabons Kathedrale Sé {12} kann man auf dem Weg zum romantischen Aussichtspunkt Miradouro de Santa Luzia {14} besuchen. Von hier aus lohnen Streifzüge durch die engen Gassen der Alfama. Im Sommer werden Sardinen gegrillt, schon mittags erklingen Fado-Gitarren, Kinder spielen Ball und man bekommt schnell das Gefühl, in einem Bergdorf zu sein, in dem ein wenig die Zeit stehen geblieben ist.

Mittags

Samstags darf man sich den Besuch auf Lissabons Flohmarkt Feira da Ladra (–>) nicht entgehen lassen. Günstige Gerichte gibt es in den Bars an der Markthalle (Mercado da Ribeira, –>) direkt am Cais do Sodré oder in den einfachen Bar-Restaurants an ihrem unteren Ende in der Straße Campo de Santa Clara. Gute Küche und eine exzellente Sicht über die Alfama bietet das Restaurant Faz Figura (–>).

Nachmittags

Die Sammlung europäischer Malerei des Museu Nacional de Arte Antiga {34} ist einer der bedeutendsten Touristenmagneten der Stadt. Shoppen kann man bis 20 Uhr in der Unterstadt Baixa, an der Avenida da Liberdade {26} oder im Altstadtviertel Chiado. Die Einkaufstour im Chiado lässt sich hervorragend mit einem Besuch der Kirchenruine Convento do Carmo {20} und einer Fahrt mit dem Elevador de Santa Justa {5} verbinden. Von der Plattform dieser Eisenkonstruktion eines Schülers von Gustave Eiffel bietet sich eine grandiose Aussicht über Lissabon.

Abends

Auf der Terrasse des im Chiado gelegenen Cafés A Brasileira (–>) kann man sich, neben dem bronzenen Ebenbild des Dichters Fernando Pessoa, auf den Abend einstimmen. Über die Praça Luís de Camões {18} geht es weiter zur steilen Rua da Bica, ein Mikrokosmos für sich mit etlichen Bars und Restaurants abseits der Touristenströme. Unterhalb schließt sich das Ausgehviertel am Cais do Sodré an. Ein Tipp ist das Pensão Amor (–>).

Wer Fado in authentischem Ambiente hören möchte, kann dies ab 21 Uhr im EstaFado (–>) oder im Mesa de Frades (–>) in der Alfama tun. In dieser ehemaligen Kapelle mit Azulejo-Wänden (Kacheln) beginnen die Fado-Konzerte nach dem Essen. Je später der Abend, desto spannender, denn viele Profi-„Fadistas“ treffen sich nach ihrem eigentlichen „Arbeitsauftritt“, weil sie Lust haben, gemeinsam Musik zu machen. Während des Konzerts ist die Tür angelehnt oder geschlossen, aber in der Pause werden Zuhörer hereingelassen. Wer also zu später Stunde Klänge vernimmt, sollte ruhig ein bisschen warten oder mal anklopfen – dann öffnet sich so manche Tür zu einzigartigen Fado-Erlebnissen.

Zweiter Tag


Morgens

Am ersten Sonntag des Monats sind viele Museen kostenlos zugänglich. Das weitläufige Stadtviertel Belém verzeichnet die höchste Museumsdichte der Stadt. Meisterwerke manuelinischer Architektur wie das Hieronymus-Kloster (Mosteiro dos Jerónimos) {36} und den Torre de ­Belém {38} kann man nur hier besuchen.

Eine zentrumsnahe Alternative ist das Museu Calouste Gulbenkian {30}. Ein Abstecher in das östliche Lissabon führt Kachelliebhaber ins Museu Nacional do Azulejo (–>) in einem früheren Kloster.

Mittags

Wer in Belém unterwegs ist, darf sich einen Besuch bei Pastéis de Belém (–>) nicht entgehen lassen. Oder man isst im Floresta de Belém (–>) Mittag.

Wer wieder ins Zentrum zurückkehrt, kann Fisch und Meeresfrüchte im Sea me –>) im Chiado probieren. Snacks bekommt man günstig an den Kiosken, etwa am Aussichtspunkt Miradouro de Santa Catarina (–>) mit traumhaftem...

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